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Pressekommentare zum Ausgang des Referendums

Luxemburgs Ehre ist gerettet, so Léon Zeches im d’Wort-Editorial am Montag. Die 56,52% gäben Anlass zum "Aufatmen", jedoch auch zur "Enttäuschung", denn nach dem massiven Einsatz von Presse und Politik für die EU-Verfassung, "dürfte das Abstimmungsresultat [...] doch hinter den Erwartungen zurückbleiben." (d’Wort, 11.07.05)

Laut Laurent Moyse in La Voix habe nach einer in Luxemburg selten so intensiv geführten Debatte zwischen Befürwortern und Gegnern schließlich die Vernunft über die Leidenschaft gesiegt. (La Voix, 11.07.05)

Alvin Sold stellt im Tageblatt fest, dass Luxemburg "in der Europafrage ein gespaltenes Volk" sei. Das Nein zum vorliegenden Vertragstext beweise, dass viele Wähler keine gefügige Parteigänger mehr seien : "Die meisten dürften erstmals ( ! ! !) den Empfehlungen nicht gefolgt sein. Sie sind keine Gläubigen mehr. Sie wurden zu kritischen Geistern." (Tageblatt, 11.07.05)

Von einem "Oui clair sous conditions" spricht Denis Berche im Quotidien. "Inquiets et confrontés comme d’autres à l’élargissement, aux délocalisations, à la montée du chômage, les luxembourgeois ont jugé, en leur âme et conscience, que la meilleurs réponse à leurs problèmes restait l’Europe." (Le Quotidien, 11.07.05)

Claude Karger fragt sich im Journal, ob "die kränkelnde Dame Europa durch das Luxemburger Wesen genesen" werde. Durch sein Ja habe Luxemburg einen "psychologischen Lichtblick verschafft" für den europäischen Integrationsprozess, gleichzeitig jedoch habe die Verfassungsfrage auch "Tendenzen zu Tage gefördert, die für die kommenden Wahlgänge nicht ohne Belang sein werden." (Journal, 12.07.05)

Ali Ruckert meint in der Zeitung vum letzëbuerger Vollek, die "propagandistische Dampfwalze" der Verfassungsbefürworter habe nicht den gewünschten Effekt gehabt. Arbeiter und Jugendliche hätten mit Nein gestimmt aus dem Bewusstsein, dass Europa ihnen nichts bringe und dieser salariatsfeindliche Vertragstext alles nur noch schlimmer mache. (d’Zeitung, 12.07.05)

Le Jeudi schreibt, das Ja sei Balsam für die Herzen der Présidence-Politiker. Dennoch : "De là à dire que le Traité constitutionnel est remis en selle grâce aux votes des Luxembourgeois, cela revient à enterrer un peu trop rapidement les "non" français et néerlandais. Que le processus de ratification se poursuive est logique mais il est impossible de croire que le texte actuel en soritra indemne." (Le Jeudi, 14.07.05)

Patrick Harsch hat in goosch.lu Überlegungen zu den Wahlergebnissen in Esch/Alzette angestellt : "In Esch leben 50% ausländische Mitbürger/Innen [...] auf engstem Raum mit luxemburgischen Schlechtverdienern. Da ja nur Luxemburger/Innen skandalöserweise das Recht hatten, sich politisch auszudrücken, drückt das Nein also auch eine große Portion Unbehagen aus, wenn nicht sogar Ausländerfeindlichkeit. Eine gehörige Dosis Skepsis gegenüber dem nationalen und europäischen Establishment, inmitten einer von der Arbeitslosigkeit besonders gebeutelten Stadt, führte zum Erfolg des Nein." (goosch.lu 78, 15.07.05)

Laut Mario Hirsch habe wohl eher die Risikoscheu der Luxemburger und nicht die Rücktrittsdrohung Jean-Claude Junckers zum Ja geführt. "Sie waren offensichtlich nicht bereit, sich auf irgendwelche Experimente einzulassen, die ein Erfolg des Nein unweigerlich ausgelöst hätte. Es gab darüber hinaus keinen ersichtlichen Grund, es gegebenenfalls auf Neuwahlen ankommen zu lassen." (d’Land, 15.07.05)

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